Andreas Haller moderierte Lesungen an besonderen Orten beim Weinheimer Literaturfestival

Vom 04.-08.10.2023 fand in Weinheim zum ersten Mal ein Literaturfestival und eine Buchmesse statt. Die Leseorte waren besondere, z.B. das Weinheimer Polizeirevier, in dem die Weinheimer Grande Dame des deutschen Kriminalromans und Schirmherrin des Festivals Ingrid Noll aus ihrem neuesten Werk las oder das Hallenbad HaWei.

Ortrud Toker, Angela Buddecke und Silke Ziegler mit Moderator Andreas Haller (Bild: Weinheimer Nachrichten)

Als einer der Organisatoren der Festivals moderierte ich zwei Lesungen an ganz speziellen Orten. Am 05.10.2023 startete die historische OEG „Sixties“ (gebaut 1963!) zu einer Leserundfahrt von Weinheim nach Heidelberg und zurück. In einem romantischen Retrodesign stellten sechs Autorinnen und Autoren ihre Werke vor. Den Auftakt machte die „Lokalmatadorin“ Silke Ziegler mit Auszügen aus ihrem neuesten Krimi „Zauber der Stille“. Dabei entführte sie die gut 50 Fahrgäste nach Montpellier, Schauplatz für Drogen, Morde und Menschenhandel … Es folgten Ortrud Toker, Angela Buddecke, Susanne Ochs und Maria Hoffmann-Dartevelle. Zum Abschluss fragte Rainer Otte danach, wieviel Wahrheit es den sein darf, ehe eine wundervolle Lesereise am späten Abend wieder den alten Weinheimer OEG-Bahnhof erreichte.

Andreas Haller

Einen Abend später ging es zur Fantastischen Nacht ins Mausoleum im Weinheimer Schlosspark. Gut 25 Gäste ließen sich in der prächtigen Kapelle, die sonst für die Öffentlichkeit nicht zugänglich ist. Von sechs Autorinnen und Autoren in wahrlich abenteuerliche und fantastische Welten entführen und von den Geschichten verzaubern. Mit dabei waren Manuela Maer, Christian Metzger, Odine Raven, Thomas W. Krüger, Julia Kulewatz und Jasna Mittler.

 

Julia Kulewatz

Besonders beeindruckte mich der 2023 erschienene dystopische Roman „Dysfunctional Woman“ der Erfurter Autorin Julia Kulewatz. Er handelt in einer Zeit „nach der Großen Läuterung und dem Fall des Dunklen Matriarchats“. Alle Menschen in einer einzigen Mega-City, sie haben keine persönlichen Namen mehr, Suizid ist unmöglich geworden. Fruchtbare Frauen sind selten. Das Weltbild ist von den Dysfunctional Women geprägt. Die Protagonistin Q flieht hochschwanger aus dem Tempel der Schöpfung, um einen freien, selbstbestimmten Tod zu finden. Im Schutzwald begegnet sie A und erfährt, dass sie Teil einer Prophezeiung ist …

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