Gewinner-Wochenende in Wissembourg

Vom 10.-12.11.2023 lud der Mannheimer Morgen die Gewinner*innen des MM-Schreibwettbewerbs “Erzähl mir was” in die Pfistermühle in Wissembourg ein. Der Verleger Uli Wellhöfer hat die Mühle in den letzten Jahren zu einem tollen Kultur- und Begegnungshaus umgebaut und liebevoll saniert. Leider musste Martin Bartholme seine Teilnahme absagen,. Die Drittplatzierte Johanna Basler und ich aber hatte ein spannendes Wochenende. Begonnen hatte es für mich allerdings mit einem ordentlichen Regenguss. Ich war von Germersheim mit dem Rad nach Wissembourg gefahren. Die letzten 45 Minuten bei Dunkelheit in strömenden Regen. Nach einer Dusche und dem leckeren Baeckeoffe, von Uli Wellhöfer selbst zubereitet, ging es schnell besser. Dazu trug auch der gute Rotwein bei, den Stefan Dettlinger in einem Wissembourger Weinladen erstanden hatte. Ein guter Einstieg in ein inspirierendes Wochenende. Wir plauderten zwanglos über viele Dinge: Literatur, Buchmarkt uvm.
 
Den Samstag nutzte ich, um an einer Kurzgeschichte mit dem Titel “Der Klang der berstenden Kaffeetasse” zu arbeiten. Sie handelt vom einem jungen Mann, dessen Leben in geordneten Bahnen verläuft. Nach dem Studium findet er einen guten Job, der ihn ausfüllt und als er eine Frau kennenlernt scheint sein Leben im Fluss. Sie reden über eine gemeinsame Wohnung, sogar über Kinder. Doch dann beginnt sie eine Affäre mit seinem Chef, von dem er glaubte, er sei auch sein Freund …
Nachmittags schwang ich mich aufs Rad und habe die Gegend bei einer kleinen Radtour zur Höckerlinie erkundet.
Der Abend klang bei einem leckeren Flammkuchen und einem Salat chevre chaud gemütlich aus.
 
Sonntagmorgen berichtete Uli Wellhöfer beim Frühstück über viele spannende, aber auch erschreckende Tendenzen auf dem Buchmarkt. Kleine, unabhängige Verlage werden es kaum noch schaffen, sich auf dem Markt zu halten. Ich finde es trotzdem wichtig, solche Nischenverlage zu haben.
 
Am späten Nachmittag durfte ich zum Abschluss den großartigen elsässischen Autor Pierre Kretz bei einer Lesung in der Pfistermühle kennenlernen.
Der 73-Jährigr las auf elsässisch, deutsch und französisch aus seinem Roman “Der Seelenhüter” und aus anderen Büchern.
 
 
 
Im Anschluss packte ich meine Satteltaschen aufs Rad und fuhr zum Bahnhof und von dort mit dem Zug nach Mannheim.
 
Es war ein Geschenk, für ein Wochenende aus dem Alltag ausbrechen zu können und sich gemeinsam mit einer Autorin, einem Journalisten und einem Verleger über das Schreiben auszutauschen und eigene Projekte weiter zu entwickeln.

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